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Damit 5G-Funk in der Industrie ankommt

Auf der Hannovermesse, © ZVEI/Christian Behrens

Mit der Entwicklung der 5. Generation mobiler Netzwerke (kurz 5G) findet ein  Paradigmenwechsel statt. Statt einer allgemeinen Datenübertragung erfolgt jetzt ein Zuschnitt auf einzelne Anwendungsbereiche, die sogenannten Verticals. Dazu gehört die Kommunikation zwischen Fahrzeugen, im Energienetzwerk, in der Medizintechnik oder in der Automatisierung industrieller Produktionsprozesse. Einerseits sind die Mobilfunkunternehmen wenig mit den speziellen Anforderungen und Bedingungen der industriellen Kommunikation vertraut. Andererseits versprechen sich Hersteller von Automatisierungstechnik Vorteile aus der Nutzung von funktechnischen Produkten des Massenmarktes. Eine Zusammenarbeit verspricht deshalb für beide Seiten Vorteile. Diese Zusammenarbeit soll künftig in der 5G Alliance for connected industry and automation (5G-ACIA) erfolgen, die mit der Gründungsversammlung am 3. April 2018 in Frankfurt/Main die  Arbeit aufnahm. Zu den Gründungsmitgliedern zählen Firmen wie Beckhoff Automation, Bosch, Endress + Hauser, Ericsson, Festo, Harting, Hirschmann, Huawei, Infineon, Intel, Nokia, NXP, Pepperl + Fuchs, Phoenix Contact, Siemens, Telekom Deutschland, Trumpf, Weidmüller und Yokogawa.

Das ifak gehört mit den Arbeiten der Begleitforschung im Förderprogramm des Bundesforschungsministeriums „IKT 2020 - Zuverlässige drahtlose Kommunikation in der Industrie“ zu den Initiatoren der Zusammenarbeit. So wurde ein Workshop mit Chip-Herstellern, Ausrüstern und Betreibern von Kommunikationsnetzwerken und Automatisierungsanlagen sowie deren Nutzern organisiert. Hierbei wurden Erwartungen und Vorbehalte diskutiert sowie die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit festgestellt. In der Folge wurde das ifak bei der fachlichen Vorbereitung der Gründung der 5G-ACIA aktiv.

Die 5G-ACIA ist eine internationale Organisation für die Anwendung von 5G-Technologien in der industriellen Automation. Neben der Spezifikation von Anforderungen stehen Fragen der Frequenzregulierung und Aktivitäten  zur internationalen Standardisierung im 3rd Generation Partnership Project (3GPP) auf dem Arbeitsplan.

Auf der Gründungsversammlung wurde Dr. Lutz Rauchhaupt, im ifak Senior Engineer Funk in der Automation, zum Leiter der Arbeitsgruppe „Validation & Test“ gewählt. Diese Arbeitsgruppe wird sich mit Konzepten, Spezifikationen und Vorgehensweisen für Konformitäts- und Interoperabilitätstests befassen. Es geht aber auch um die Planung und Koordinierung von Testfeldern und Versuchslabors für industrielle 5G-Anwendungen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird das ifak als Mitglied der Deutschen Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse e.V. den Transfer von 5G-Technologien in die Industrie vorantreiben – damit 5G-Funk in der Industrie ankommt. Zusätzlich wird ein Transfer über das Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Magdeburg erfolgen. Hier zeichnet ifak für das Thema „Digitale Vernetzung und Standardisierung“ verantwortlich.